Auftrieb für die Logik in der Philosophie
Erste philosophische DFG-Forschergruppe an den Universitäten Tübingen und Konstanz eingerichtet

Seit den Anfängen abendländischer Denktradition gehört die Logik zur Philosophie. Ihren Wert hat sie mittlerweile ebenfalls in anderen Wissenschaften bewiesen, z.B. in der Mathematik, Informatik oder Linguistik. Doch zeigte sich gerade in den letzten Jahren, daß dieses Spezialgebiet auch neue Impulse für die Bearbeitung klassischer philosophischer Bereiche geben kann wie die Erkenntnistheorie, die Semantik und sogar die Metaphysik.

Um die wissenschaftlichen Logik-Kräfte zusammenzuführen und zu bündeln, wurde nun an den Universitäten Tübingen und Konstanz die Forschergruppe 'Logik in der Philosophie' eingerichtet, die damit die erste von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Forschergruppe aus dem Bereich Philosophie ist. Die sechs Projekte der Gruppe werden für maximal sechs Jahre mit einer Gesamtsumme von ca. drei Millionen DM unterstützt.

Beide Universitäten bringen beste Voraussetzungen für die Etablierung des Schwerpunkts mit, da an ihnen bisher schon der Bereich Logik vergleichsweise stark vertreten war. Konstanz besitzt das 'Zentrum Philosophie und Wissenschaftstheorie'; Tübingen hat zwei philosophieorientierte Logikprofessuren vorzuweisen, von denen eine in der Informatik verankert ist. Erst die Zusammenlegung der Potentiale beider Universitäten ermöglichte das Erreichen der 'kritischen Masse', die Voraussetzung für eine Antragstellung bei der DFG war.

Die Wissenschaftler sehen in der Institutionalisierung ihrer bereits bestehenden engen Zusammenarbeit eine bedeutende Stärkung der Logik in der Philosophie, wie sie auch in den europäischen Nachbarländern derzeit stattfindet. Die Tübinger und Konstanzer Forscher wollen sich dabei auf die theoretische Philosophie konzentrieren, in der traditionelle Fragen auf neue Antworten warten.

Um nur einige zu nennen: Ist es möglich, gültige Schlüsse selbst bei unvollständigen Informationen zu ziehen? Wann ist Erkenntnis durch und durch stimmig? Wie läßt sich das Verhältnis von Wahrheit und Reflexion fassen? Und schließlich steht ja auch noch die Lösung einer Aufgabe aus, die in Logik und Philosophie quasi der Quadratur des Kreises entspricht: Wie bringt man die beiden Sätze "Alle Kreter sind Lügner" und "Ich bin ein Kreter" zusammen?

Eine ausführliche Darstellung der Forschergruppe und ihrer Projekte ist im Internet verfügbar unter der Adresse http:/www.uni-tuebingen.de/philosophie/logik

Weitere Informationen bei:

Prof. Dr. Peter Schroeder-Heister

Universitaet Tübingen
Wilhelm-Schickard-Institut für Informatik
Sand 13
D-72076 Tübingen

Tel. (07071) 29-74284
Fax (07071) 67540
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